„Wir erfahren von allen Veranstaltungen in Bremen: Ob Bremer Karneval, la Strada, Christopher Street Day, Osterfeuer oder Straßenfest“ – auch Glücksspiel, Hundehaltung, das Schneeschieben im Winter sind Themen, zu denen der Bereich von Kathinka Konkel Schnittstellen hat. Wo arbeitet sie wohl?

Auf dem Bild ist Kathinka Konkel zu sehen.
Fotos: Rebecca Miller, Fotoarchiv SKB Bremen

Wir arbeiten in vielen Bereichen, welche die Öffentlichkeit nicht direkt mit uns verbinden würde. Unsere Arbeit ist so viel mehr als die „Ordnung“ im Wort „Ordnungsamt“ beinhaltet. Uns gibt es erst seit knapp fünf Jahren, wir sind ein junges, stetig wachsendes Amt. In meinem Referat sind wir 16 Kolleg:innen und beschäftigen uns mit ca. 30 Gesetzen, zum Beispiel mit dem Glücksspielrecht oder dem Wohnungsaufsichtsgesetz. Demonstrationen werden bei uns als Versammlungsbehörde angemeldet. Wir genehmigen Veranstaltungen auf öffentlichem Grund und haben so auch die Möglichkeit, neue Veranstaltungen nach Bremen zu holen wie das 3x3 Streetturnier, das wieder vom 1.-3. Juli auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes stattfindet. So sehen wir die Ergebnisse unserer Arbeit live und in Farbe in der Stadt. Wir sind immer informiert, was in Bremen los ist – das ist toll.
Wir arbeiten mit einem großen Netzwerk, unter anderem stimmen wir uns mit der Polizei, der Feuerwehr, dem Amt für Straßen und Verkehr sowie weiteren Akteuren ab. Gerade der vielseitige Kontakt zu den Bürger:innen und verschiedenen Behörden macht meine Arbeit so interessant. Außerdem kümmern wir uns um das Bremer Landesstraßenrecht: Als Eigentümer:in eines Hauses ist man verpflichtet, die öffentlichen Gehwege, die an das eigene Grundstück angrenzen, zu reinigen sowie im Winter Schnee zu schieben und zu streuen.
Als Ortspolizei-, Versammlungs- und untere Infektionsbehörde ist es manchmal auch sehr stressig. Da hilft es, dass ich Spaß am Organisieren und Priorisieren habe, das ist sehr wichtig in meinem Job.

Auf das hohe Engagement und die Selbstorganisation meiner Kolleg:innen bin ich sehr stolz. Wir können uns jederzeit aufeinander verlassen, jede:r hat Verantwortung für seine Tätigkeit, die gelebt wird. Auch die Mischung aus Ortsterminen und Arbeit am Schreibtisch gefällt mir sehr: Es ist eine tolle Abwechslung, draußen zu Abnahmeterminen von Veranstaltungen mit der Feuerwehr oder zu Vorbesprechungen zu gehen.
Außerdem bietet die Arbeitgeberin Freie Hansestadt Bremen sehr viel: Einen großen Gestaltungsspielraum mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance, so kann ich meine Familie mit meinen drei kleinen Kindern und die Führungsposition als Referatsleitung in Teilzeit gut vereinen. Wenn ich mal Zeit nur für mich habe, restauriere ich in meiner Gartenwerkstatt alte Möbel – die handwerkliche Arbeit, das Schleifen von Holz beruhigt und bietet mir einen tollen Ausgleich. Ich bin sehr froh, dass ich mich nach meinem Jurastudium und Referendariat für den öffentlichen Dienst entschieden habe.
Ich fühle mich in Bremen einfach pudelwohl, ich bin hier geboren, war zwar einige Zeit während des Studiums zum Beispiel in Peking oder Shanghai unterwegs, aber wollte immer wieder zurück. Es gefällt mir, dass man hier mit dem Fahrrad einfach überall hinkommt.

Wir sind ein „ausbildendes Referat“. Wir haben durchgängig Auszubildende oder dual Studierende bei uns. Als Volljuristin nutze ich auch die Möglichkeit, Rechtsreferendar:innen auszubilden. So haben wir immer Leute, die mit anderen Augen auf die Prozesse schauen, viele Ideen und Vorschläge und damit „frischen Wind“ bringen. Bei uns dürfen sie direkt einsteigen, bekommen eine ausführliche Einarbeitung und dürfen erste Eigenverantwortung übernehmen – das kommt immer gut an. Wir sind sehr offen für Veränderungen, vor allem auch wegen der modernen Führungsebene. In unserem Referat gibt es den Satz „Haben wir schon immer so gemacht.“ nicht und dafür bin ich sehr dankbar.
Langfristig sollte das mobile Arbeiten ein fester Bestandteil sein, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Gar nicht mehr geben sollte es in zehn Jahren die Papierarbeit, wir sind bereits auf einem guten Weg in Richtung Digitalisierung.

Vielen Dank, Kathinka Konkel!