Auf dem Bild ist ein Hallenbad zu sehen. Vor dem Eingang stehen einige Menschen.
Fotos: Michael Schnelle, Fotoarchiv SKB Bremen

„Mir ist wichtig, dass ich nicht für irgendjemanden arbeite, sondern für die Allgemeinheit.“ Daniel van Ballegoy kombiniert seine Leidenschaft für Sport mit seinem Beruf: Als Abschnittsleiter für Bäderangelegenheiten und Landesaufgaben Sport setzt er sich u.a. dafür ein, dass möglichst viele Bremer:innen schwimmen können und wirkt an Bauprojekten neuer Bäder in Bremen mit – erkennen Sie das Bad auf den Bildern? Lesen Sie weiter und seien Sie am Eröffnungstag, dem 04. Juni 2022 eine:r der ersten Besucher:innen!

„Mal geht es um den Bau eines neuen Schwimmbads für rund 30 Mio. Euro, ein anderes Mal um eine ältere Bürgerin, die sich wünscht, dass ihr Schwimmkurs wieder stattfindet.“ – Mein Job ist sehr abwechslungsreich und erfüllt eine wichtige Funktion der Daseinsvorsorge in der Stadt Bremen: Sport im Allgemeinen und Schwimmen im Speziellen leisten einen erheblichen Beitrag zur Gesundheit, zur Integration sowie zur Identifikation mit dem Gemeinwesen und erfüllen dadurch eine wichtige gesundheits- und sozialpolitische Aufgabe. Eine gute Infrastruktur der Wasserflächen nimmt für viele Bürger:innen einen hohen Stellenwert ein, weswegen Schwimmbäder auch einen wichtigen Standortfaktor darstellen. Bei meiner Arbeit bringe ich im Bereich der Bremer Bäder verschiedene Interessen zusammen: Von der Öffentlichkeit über die Bremer Bädergesellschaft bis zum organisierten Sport mit seinen Schwimmvereinen – letztlich möchten alle das gleiche: Zugang zu attraktiven Schwimmbädern und Wasserflächen. Dabei versuchen wir in Bremen, einem bedauerlichen gesamtdeutschen Trend entgegenzuwirken: Im gesamten Bundesgebiet müssen Schwimmbäder aus Kostengründen eher geschlossen werden, in Bremen wird investiert.
So haben wir in Bremen neben den regulären Sanierungen und Modernisierungen der vorhandenen Bestandsbäder aktuell gleich drei große Bauprojekte: Das neue Horner Bad [Haben Sie richtig geraten und es auf den Bildern erkannt?, Anmerkung der Redaktion], welches am 04. Juni 2022 eröffnet wird, der Ersatzneubau des Westbades und das neue Freizeitbad Vegesack. Als Beteiligungsgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen ist die Bremer Bäder GmbH Bauherrin aller Projekte. Wir als Fachaufsicht der Bädergesellschaft schauen aus der öffentlich-rechtlichen Perspektive, ob die Anforderungen eingehalten werden und steuern die Verwaltungsverfahren. So gewährleisten wir beispielsweise, dass die benötigten Gelder zur Verfügung gestellt werden können. Außerdem beraten wir den Aufsichtsrat und leiten mit entsprechenden Vorlagen die Abstimmungen in den politischen Gremien ein.
Es dürfte bekannt sein, dass Bäder nicht kostendeckend betrieben werden können und somit immer ein Teil des Eintrittspreises subventioniert werden muss. Dabei versuchen wir einerseits, die Subventionen pro Ticket möglichst gering zu halten, es andererseits aber auch allen Bürger:innen zu ermöglichen, in Bremen schwimmen gehen zu können.
Außerdem wirkt mein Abschnitt bei den sogenannten Landesaufgaben im Sport mit. Dabei geht es unter anderem um Themenfelder wie die Leistungssportförderung oder die Sicherung von Kindeswohl im Sport, damit sich Kinder und Jugendliche in Sportvereinen sicher fühlen können. Hier arbeiten wir sehr eng mit dem Landessportbund zusammen.

Am wichtigsten ist es mir, dass ich mich mit meinem Job für die Allgemeinheit einsetzen kann und damit eben „nicht für irgendjemanden arbeite“. Da ich mich zudem enorm für Sport und wirtschaftliche Zusammenhänge begeistern kann, habe ich hier meinen Traumjob gefunden.
Der öffentliche Dienst bietet sehr viele Möglichkeiten, sich zu verändern und in Bereichen tätig zu sein, die sich mit den eigenen Interessen decken. Außerdem gibt es viele weitere Vorteile: Sicherheit im Job, ein gutes Einkommen, flexible Arbeitszeiten – so lässt sich die Arbeit sehr gut mit der Freizeit und damit auch mit den eigenen sportlichen Ambitionen kombinieren.

Für den Bereich der Bäderangelegenheiten werden wir mit den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen und Neubauten bereits in wenigen Jahren eine wesentlich verbesserte Infrastruktur der Wasserflächen vorweisen können. Zudem haben wir das Ziel einer deutlich verbesserten Schwimmquote. So können aktuell rund 50 % aller Drittklässler selbst nach einem Jahr Schwimmunterricht in der Schule aufgrund von Bewegungsmangel in der Freizeit oder einer fehlenden Wassergewöhnung im Vorfeld nicht schwimmen. Auch ältere Kinder und Jugendliche oder Menschen aus anderen Kulturkreisen können oft nicht schwimmen. So ist vielen Menschen eine soziale Teilhabe in manchen Situationen nicht möglich: Man kann nicht sorglos an den Baggersee oder ins Freibad mit den Freund:innen. Daran möchten wir arbeiten und versuchen auf dieser Weise unseren Beitrag zur Erreichung von mehr sozialer Gerechtigkeit zu leisten.

Vielen Dank, Daniel van Ballegoy!